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Pulsschlag: Das Spiel mit den Paragraphen

Michael Schmidt, 31.10.2011

Pulsschlag: Das Spiel mit den Paragraphen

Marco Alles über juristische Winkelzüge eines Jenaer Vereins.

Der FC Thüringen Jena sorgt dieser Tage für Aufsehen. Nicht unbedingt mit fußballerischen Höchstleistungen. Der kleine Verein aus dem Jenaer Osten spielt in der Landesklasse zwar gut mit, ist jedoch von der Spitze weit entfernt. Kein Wunder, möchte man spötteln, wenn so viel Energie vor Gericht verbraucht wird. Gestern legten die Jenaer Berufung gegen den Urteil des Thüringer Sportgerichts ein, sie wollen sich vor der nächsthöheren Instanz ins Pokalspiel gegen den FC Rot-Weiß einklagen. Angeblich hatte Achtelfinal-Gegner Gotha die Spielerpässe vergessen. Schon in der Ausscheidungsrunde des Wettbewerbs hatten sich die Paragrafen-Kenner aus Jena in zweiter Instanz am Grünen Tisch durchgesetzt. Gegen Gebesee hatte ein fehlendes Passbild ausgereicht.

Nun ist es das gute Recht jedes Vereins, sich ihm bietende Chancen auch außerhalb des Spielfeldes zu nutzen. Wenn jedoch sportliche Entscheidungen durch juristische Winkelzüge außer Kraft gesetzt werden, bleibt ein fader Beigeschmack. Andere Mannschaften hätten sich nach einer 2:4- bzw. 0:5-Niederlage eifrig auf den Trainingsplatz begeben und nicht in den Gerichtssaal.

Anmerkung: Bleibt zu hoffen, dass das TFV-Verbandsgericht der Berufung des FC Thüringen Jena gegen das Urteil des Sportgerichts nicht statt gibt. Der Verein hat es sportlich nicht geschafft und das bereits seit der Ausscheidungsrunde. Allerdings würde dann mit zweierlei Maß gemessen, womit die "rote Bibel" hinterfragt werden müsste.

 


Quelle:TA, 28.10.2011, Sportteil