FC GEBESEE 1921 e. V.
Offizielle Homepage

Landesklasse-Saison 2009/2010

Michael Schmidt, 20.06.2010

Landesklasse-Saison 2009/2010

Nach den absolvierten 240 Spielen war eine wieder gesteigerte und turbulente Saison zu Ende gegangen. Dabei beeinträchtigten 27 ausgefallene Begegnungen die laufende Saison doch erheblich. Dennoch wussten die meisten betroffenen Vereine damit umzugehen. Die im Vorspann befindlichen statistischen Angaben sollen helfen, die abgelaufenen Spiele ein wenig aufzuhellen.

Wie man überraschenderweise aufsteigen kann, zeigt die Gemeinschaft aus Mühlhausen.

Die offensichtlich nicht unter Zeit- und Erfolgsdruck stehende Arbeit mit Trainer Nemetschek zahlte sich aus. Wenngleich der Aufstieg auch ein Produkt der Unstetigkeit der anderen Mannschaften mit war, so ist diese Arbeit am Ende belohnt worden.

In Siemerode war man bis zum Ende hoch motiviert die nahe Chance eines Aufstieges in die Landeliga bis zur letzten Minute aufrecht zu erhalten. Das dies nicht gelang war ihrer schwächeren Seite bei Auswärtsspielen zu verdanken. Trotzdem spielte die Elf aus dem Eichsfeld mit den weitesten Fahrtwegen eine optimale Saison. Der zweite Platz und der Gewinn der Hallenmeisterschaft sind so schnell nicht zu toppen.

Anders die Gemengelage in Dachwig/Döllstädt, zur Halbserie deutlich in Front konnte man in der Rückrunde nicht an die Leistungen anknüpfen. Zu pomadig und ohne den eigentlichen Biss vergeigte man viele Heimspiele gegen schlagbare Gegner und so braucht man sich nicht zu wundern wenn das gesteckte Ziel deutlich verfehlt wurde. Es wird lange dauern, ehe man diese Chance noch einmal in Dachwig bekommt.

Urplötzlich geriet man ebenfalls in Eisenach ob der anderen Resultate der Mitbewerber in Schlagdistanz zu einem möglichen Aufstieg, aber auch diese Chance wurde durch die eigenen leitungsmäßigen Probleme nicht genutzt, obwohl der beste Torschütze aus Eisenach kam.

Wer letztlich gegen Tabellennachbarn nicht gewinnt hat es auch nicht verdient in die höchste Landesklasse aufzusteigen.

Hätten Sonneberg und der beste Neuling aus Bad Langensalza ihre Auswärtsschwäche abstellen können, ja wo wären sie am Ende in der Tabelle gestanden, Dachwig/Döllstädt (3.) und Hildburghausen (9.) trennten gerade einmal 5 Punkte. Ob die Leistung dem entsprach was man sich vorgenommen hatte ist Sache der Vereine, schlecht war sie aber trotzdem nicht.

Die beste Rückrundenmannschaft war zweifelsfrei Gebesee. Die vom Trainer Backhaus gut eingestellte Truppe überzeugte in vielen Begegnungen und ihr junger Kader lässt eine weitere Steigerung noch zu. Schade eigentlich, dass die Zuschauer in Gebesee dies nicht gebührend honorieren.

Die eigentlich enttäuschten Mannschaften kommen aus Südthüringen, was sich da in Veilsdorf abspielte hat mit Pech nicht viel zu tun. Heimstark wie eh und je vermochten die Veilsdörfer diese Tugenden in der 2. Hälfte der Saison nicht einzubringen, vielmehr verspielte man sich mit desolaten Ergebnissen zu Hause Sympathien und Punkte.

Natürlich muss mit Verletzungen immer gerechnet werden, aber vielleicht war man auch müde geworden, ob der langen zehrenden Saison mit dem Ballast gewinnen zu müssen.

Die letzte Saison war als Gradmesser zu gut.

Treffurt viel zu unausgeglichen, lebte eigentlich nur von Sadlo und seinem eingeflogenen Pendant Embingou. Gerade noch mal davongekommen könnten die Spieler in Treffurt sagen. Der Ausblick ist unter diesen Umständen nicht rosig.

Die Südthüringer aus Hildburghausen und Schweina standen tabellarisch schon weiter vorne und hatten eigentlich ihr Ziel bereits erreicht, aber die letzten Spiele waren nicht mehr berauschend und so musste man mit dem derzeitigen Tabellenstand vorlieb nehmen und der sieht ernüchternd aus. Ein geringer Spielerkader lies offensichtlich nicht mehr zu, zumal man in Schweina die meisten Nachholspiele im Programm hatte.

Ähnlich erging es der Mannschaft aus Lengenfeld/Effelder, viele knappe Niederlagen und der Punktzuspruch aus Mühlhausen verhalfen dennoch zum verdienten Verbleib in der zweithöchsten Spielklasse des Landes Thüringen. Man wird sich aber in der neuen Spielklasse strecken müssen um nicht doch im Abstiegsstrudel vereinnahmt zu werden.

Kaltennordheim, Suhl, Meiningen und Schmalkalden spielten in vielen Begegnungen bereits wie ein Absteiger, umso erstaunlicher das sich die Mannschaft aus der Rhön retten konnte. Bereits mit deutlichem Rückstand in der Hinrunde als erster Absteiger gehandelt zog man sich mit verbesserten Leistungen noch aus dem Abstiegssumpf heraus.

Ähnliche Zittereinlagen bei den anderen bereits genannten Mannschaften. Die im Laufe der Saison eingetreten Spielerprobleme in Suhl gingen an die Substanz und führten letztlich zu einem enormen Leistungsabfall innerhalb dieser Mannschaft.

Dabei kamen teilweise nicht Landesklassen taugliche Spieler zum Einsatz.

Schmalkalden konnte trotz Trainerwechsel ihre eigenen Unzulänglichkeiten nicht von der Mannschaft fernhalten und kassierter zum Schluss nur noch hohe Niederlagen. Der Abstieg blieb somit den Schmalkadener nicht erspart.

Ja, zum Schluss die Theaterstädter, bereits in der letzten Saison fast gestrauchelt ist ihr Dilemma in der Vereinsführung und auch im Übertragenen Sinn auf dem Spielfeld für alle zu deutlich geworden. Da die Relegation gegen Lok Erfurt nicht erfolgreich gestaltet werden konnte, sind neben dem Abstieg weiterer Probleme vorprogrammiert. Eigentlich schade für diese Traditionself mit einem bekannten technischen Spielverständnis.

Die Reform der Landesklassen sieht nun veränderte Strukturen vor und im Ausblick ist jeder Verein gefordert sich neu einzustellen, die Qualität und das Niveau zu verbessern damit auch verstärkt die Zuschauer den Weg zu den Spielen finden und für einen regen  Zuspruch sorgen. Dafür sollten eigentlich die neu entstandenen Derbys die Chance bieten.

Werner Gerling, Staffelleiter Landesklasse West


Quelle:TFV