1.Mannschaft : Spielbericht (2011/2012)

Verdienter Auswärtssieg

Eintracht Erfurt ohne Kapitän zu zahm für Gebesee

Gebesee gewann verdient 4:1 bei Eintracht Erfurt und ließ keinen Zweifel an seiner spielerischen Dominanz. Eintracht konnte den Ausfall einiger Stammkräfte beim Klassenunterschied nicht kompensieren.
Erfurt. Nach dem Abpfiff stand der Kapitän von Eintracht unaufgeregt an der Barriere. Ein kurzes Achselzucken verriet Eduard Schmolls anerkennende Zustimmung des Unterschiedes bei der leistungsgerechten 1:4-Niederlage seiner Eintracht gegen in allen Belangen reifere Gebeseer. Spekulieren wollte Schmoll indes nicht, ob sein Mitwirken etwas am ernüchternden Ergebnis für Eintracht geändert hätte. Oder etwa das Fehlen der erkrankten Steve Hofmann und Ricardo Busse.

Geärgert hat sich Schmoll über den Grund seiner Zwangspause: Beim 0:5 in Westerengel sah er fälschlicherweise "Gelbrot": "Ich glaube, dass Erik Wuerker reklamiert hatte. Ich war es jedenfalls nicht. Deshalb musste ich heute zuschauen."

Für den neutralen Zuschauer war das Fehlen des Abwehrchefs beim Aufsteiger aber unübersehbar. Wie ein Kaninchen vor der Schlange versteckte sich die Hintermannschaft von Anbeginn gegen wie im Training kombinierende Gäste. Bei denen beherrschten Weis, Mosebach, Urbach und Hornig das Mittelfeld nach Belieben. Im Strafraum Eintrachts tobten sich die Gebeseer Spitzen Zeudmi und Schnacke beinahe unbehelligt aus.

So legte Schnacke nach einem Einwurf ziemlich simpel auf Zeudmi ab, der völlig frei aus acht Metern das 0:1 markierte. Als Urbach wenig später den Ball erst herunternehmen und dann abziehen konnte, fühlte sich erneut kein Einheimischer zum Eingreifen bemüßigt - bis auf Mittelbach, der hielt, was zu halten war.

Doch zum Missfallen des Gäste-Coachs Uwe Backhaus schienen einige seiner Spieler das einseitige Duell auf die leichte Schulter zu nehmen. "Wir haben es selbst wieder spannend gemacht", verwies Backhaus auf unnötige Tändeleien von Weis und Röse in der Abwehr. Als dann auch noch Keeper Arnold gegen Eintrachts Groß den Ball unnötig verlor, war Serkan Kolpar zur Stelle und erzielte das zu diesem Zeitpunkt völlig überraschende 1:1 (15.).

Damit war der Spielfluss Gebesees bis zur Pause gerissen, abgesehen vom "Riesen" Zeudmis nach einer halben Stunde. Eintracht kämpfte sich in die Partie und hätte bei S. Kolpars 20-Meter-Versuch knapp neben das Tor gar in Führung gehen können (42.).

"Wer weiß, wie das Spiel gelaufen wäre, wenn Serkan das 2:1 gemacht hätte", orakelte Eintrachts Trainer Frank Feller nach der Partie. Die große Kopfballchance hatte der Angreifer kurz nach dem Wechsel. Doch diesmal war Arnold zur Stelle. Und in der Folge auch wieder seine Vorderleute.

Die drückten nun klar federführend auf die Führung. Als Hesse, sonst der Beste in Eintrachts Deckung, Schnacke an der Grundlinie gelegt hatte, ließ sich Mosebach die Chance vom Punkt nicht entgehen (63.). Fortan gab es keinen Zweifel mehr am Sieger: Zeudmi traf nach schöner Vorarbeit von Weis und Hornig zum zweiten Mal (72.) und Tony Hornig mit einem der scheinbar zahllosen Distanzschüsse Gebesees ins lange Eck zum Endstand (85.).

"Wir dürfen nicht so zahm agieren", mahnte Schmoll nach dem Abpfiff. Nächste Woche in Bad Langensalza kann es der Kapitän seinen Mitspielern "entsperrt" vormachen.