FC GEBESEE 1921 e. V.
Offizielle Homepage

1.Mannschaft : Spielbericht (2012/2013)

Landesklasse Nord
30. Spieltag - 16.06.2013 14:30 Uhr
BW Dachwig/Döllstädt   FC 1921 Gebesee
BW Dachwig/Döllstädt 2 : 2 FC 1921 Gebesee
(1 : 0)

Spielstatistik

Tore

Martin Müller

Assists

Kevin Köllner

Zuschauer

560

Torfolge

1:0 (06')BW Dachwig/Döllstädt
1:1 (73')Martin Müller (Kevin Köllner)
1:2 (76')BW Dachwig/Döllstädt (Kevin Köllner)
2:2 (85')BW Dachwig/Döllstädt

Unentschieden zum Abschluss

Dachwig (Landkreis Gotha). Sowohl für den Staffelsieger Dachwig/Döllstädt als auch für den Landesklasse-Siebten Gebesee bricht eine neue Zeit an.
Die Zeichen im Nachbarnduell standen auf Abschied, hätten unterschiedlicher Ausrichtung aber kaum sein können. Wehmut lag allein auf Gebeseer Seite. Während ihr gestriges Saisonfinale das letzte Spiel der Ära Uwe Backhaus bildete und eine offene Trainer-Nachfolge hinterließ, verabschiedeten sich die Dachwiger vergnügt in Richtung Verbandsliga - mit viel Bohei vorweg und danach. Und einem 2:2, das fast schon freundschaftlichen Charakter trug.

Nachdem Gerhard Frankenstein den Pokal für den Staffelsieger im vorigen Jahr im Auto lassen musste, weil Siemerode den Blau-Weißen im Fernduell in letzter Minute noch einen Strich durch die Aufstiegsrechnung gemacht hatte, konnte der Spielausschusschef des Landesverbands diesmal durch den bereits zwei Wochen feststehenden Nord-Meister nicht irren. "Ihr habt lange am Aufstieg gebastelt. Hier habt Ihr ihn", hieß Frankenstein die Dachwiger in der neuen Liga willkommen. Von Böllerschüssen begleitet, über­reichte er die Trophäe mit Alexander Lütz jenem Akteur, der den Gang in Thüringens höchste Spielklasse nicht mitgeht. Nach 16 Jahren in der ersten Mannschaft zieht sich der Verteidiger zurück. Auch in der Erkenntnis, dem wachsenden An­spruch womöglich so nicht mehr gewachsen zu sein.

Den 33-Jährigen im Moment des größten Vereinserfolgs zum Kapitän zu ernennen, war Ausdruck der Dankbarkeit von Trainer Albert Krebs. Dafür, dass er stets für die Mannschaft bereitstand, ohne Einsatzzeiten zu erwarten oder Forderungen zu stellen. Dass für ihn auch allein die Mannschaft zähle, strich Alex Lütz, ohne Phrasen von sich geben zu wollen, hervor und konnte für sich getrost beanspruchen, Teil der außergewöhn­lichen Serie mit saisonübergreifend 43 Punktspielen ohne Niederlage gewesen zu sein. Und als letzter "Ur-Dachwiger" neben dem nun nach Langensalza wechselnden Sebastian Degner, der von kleinauf bei den Blau-Weißen großgeworden ist, durfte der obendrein Frischvermählte für sich beanspruchen, das letzte Prestigeduell der Nachbarn zumindest nicht verloren zu haben. Dabei lagen Sieg und Niederlage im wohl freundschaftlichsten aller Derbys seit dem Dachwiger Landesklasseaufstieg vor neun Jahren gar nicht so weit auseinander.

Alle vier Tore fielen mit Dachwiger Mitwirkung
Nachdem Ahmed Büyüköztürk früh, begünstigt durch ein Gebeseer Missverständnis, zum 1:0 getroffen hatte (6.) und sich die 560 Besucher infolge kaum vorhandener Gegenwehr schon auf ei­nen Sieg eingerichtet hatten, stellten Martin Müller und Degner per Eigentor den Verlauf innerhalb von zwei Minuten auf den Kopf (74., 75.). Im Drunterwegtauchen unter vorausgegangenen Frei­stößen sah Ersatzkeeper Daniel Samorey beide Male wenig glücklich aus. Er ließ die sich schon langsam auf die große Ab­schlussfeier einstimmenden Ein­heimischen damit zittern.

Aber nur bis Carlo Preller trocken vom 16er das Gröbste wieder bereinigte (85.) und einen würdigen Schlusspunkt hinter die Dachwiger Serie setzte. In der ging vor allem für Vorstand Rolf Cramer ein Traum in Erfüllung. In der Landesliga zu verbleiben, seit nun das große Ziel, meinte er kurz bevor Fallschirmspringer zur Feier des Tages im Stadion gelandet waren, symbolisch den letzten Anstoß des Kapitels Landesklasse freigaben.

Dass in Uwe Backhaus Augen die Dachwiger im Grunde alle Tore geschossen hätten und seine Elf weitgehend blass blieb, bestätigte ihn, sich richtig entscheiden zu haben. Mehrfach hatte er vor dem Schritt gestanden, nun vor dem Derby den Vorstand gebeten, dem Rückzug nach fünf Jahren zuzustimmen. "Die Spieler nicht mehr zu erreichen und so nicht mehr das bewirken zu können, was ich möchte", führte er als Grund an. "Es waren zu viele Enttäuschungen. Die Truppe braucht neue Impulse", sagte er an einem Tag des Abschieds, der für beide Vereine genauso einem des Aufbruchs gleichkam. Nur eben jeder auf andere Weise.


Steffen Ess / 17.06.13 / TA


Quelle: TA